Konzertreise der Musikkapelle Natters zum „9. China High-Class Amateur Band Festival“ in Shanghai


Vom 27.April bis 4.Mai dieses Jahres nahm die Musikkapelle Natters auf Einladung der „China Association for Symphonic Bands and Ensembles – CASBE“ –  also quasi des Chinesischen Blasmusikverbandes – am alljährlich stattfindenden „Spring Music Festival Shanghai“ teil.

Dieses Festival bespielt eine Woche lang die gesamte 24 Millionen-Einwohner-Stadt mit Konzerten, Marching-Band-Events, Wettbewerben und vielem mehr.

Fast 100 Ensembles nahmen 2015 teil – vorwiegend aus Asien - China, Hongkong, Malaysia u.v.a. –  sowie drei Kapellen aus Europa, eine Spanische Banda aus Torrevieja bei Alicante, eine Ungarische aus dem Raum Budapest und als Vertretung Österreichs die Musikkapelle Natters.

Obmann und mittlerweile absoluter Reise-Profi Hannes Mösl schaffte es in relativ kurzer Vorbereitungszeit rechtzeitig für alle 37 mitgereisten MusikantInnen Flugtickets München-Shanghai, sowie die notwendigen chinesischen Formalitäten und ein Visum zu organisieren und konnte sich dann ab Shanghai-Airport über eine perfekte Organisation des Veranstalters freuen.

Ein für die ganze Woche bereitgestellter Bus mit Fahrer und deutschsprachigem Reiseführer, liebevoll „Jürgen“ genannt, ein komfortables, sehr zentral gelegenes Hotel, asiatische Zuverlässigkeit und Gastfreundschaft ließen keinerlei Wünsche offen.

Der wichtigste Auftritt war zweifellos beim Hauptkonzert des Festivals, welches vom staatlichen Fernsehen in ganz China – immerhin weit mehr als eine Milliarde Menschen – übertragen wurde.

Vor den Augen von Vertretern der chinesischen Regierung hatten die Natterer Musikanten die große Ehre, gleich nach der Militärmusik der chinesischen Marine auftreten zu dürfen. Die atemberaubende Performance dieses chinesischen Blasmusikaushängeschildes mit über 100 Vollprofis erzeugte zwar großen Respekt bei den Tiroler MusikantInnen, doch die anfängliche Nervosität verflog, als die tausenden Zuschauer schon nach zwei Takten des zum Einmarsch gespielten Radetzky-Marsches mitzuklatschen begannen.

Zur besonderen Freude des chinesischen Publikums gabs auch eine Einlage mit alpenländischer Tradition der „Gruppe Sport“ der MK Natters zum Tiroler Holzhackermarsch.

Spätestens nach dem gesungenen Trio des Bozner Bergsteigermarsches sollten jetzt eigentlich – dank der Fernsehübertragung – eine Milliarde Chinesen wissen, dass „die Welt zwar groß und weit und voller Sonnenschein, das allerschönste Stück davon aber doch unsere Tiroler Heimat ist“.

Neben verschiedensten kulturellen, konnten auch sonst viele musikalische Eindrücke gesammelt werden. Kapellmeister Michael Cede wurde etwa schon im Vorfeld in die Jury des Internationalen Konzertwettbewerbes im Opernhaus Shanghai berufen. Neben blasmusikalischen Größen wie etwa Colonel Thomas Palmatier, kürzlich pensionierter oberster Militärkapellmeister der US-Army, konnte sich unser Kapellmeister vom hohen Niveau v.a. der asiatischen Jugendkapellen überzeugen.

Trotz einiger Auftritte in der Natterer „Roten Tracht“ blieb noch genug Zeit für Sight-Seeing in dieser beeindruckenden Stadt. Buddhatempel, Altstadt, der weltberühmte „Bund“, sowie die Skyline des fulminanten neuen Zentrums mit bis zu 600m(!) hohen, hypermodernen Wolkenkratzern, wurden bestaunt, und nach musikalischem Dienstschluss konnte man sich überzeugen, dass diese Metropole auch nächtens noch einiges zu bieten hat!

Müde und voller – hoffentlich wieder horizonterweiternder – Eindrücke bestieg man schließlich wieder einen Airbus der Air China in Shanghai zum Rückflug in die Heimat. Als die sonst fast ausschließlich chinesischen Fluggäste auf Seite 3, der von den Stewardessen ausgeteilten größten Tageszeitung Shanghais, auch noch das farbenfrohe Gruppenfoto der Musikkapelle Natters entdeckten, waren die Tiroler Blasmusiker natürlich die Attraktion an Bord! Kein Wunder, dass sämtliche Exemplare der Zeitung nach der Landung von den Natterern als Souvenir eingesammelt wurden!

Nach dieser tollen und beeindruckenden Reise freute sich Obmann Hannes Mösl dann natürlich ganz besonders darüber, dass er alle 37 Natterer Musiker schließlich wohlauf und pumperlgsund zurückbringen konnte.

Schon im Bus nach Natters wurde über mögliche nächste Konzertreisen spekuliert. Nur so viel: Bei den Kontakten die man bei diesem internationalen Festival knüpfen konnte, könnte es früher als man denkt, schon wieder so weit sein…!